So schön die Nordsee auch ist, ebenso gefährlich kann sie sein. Das Eidersperrwerk ist das wohl wichtigste Küstenschutzwerk, das die Nordseeküste zu bieten hat. Die Nordsee war, ist und bleibt unberechenbar und die Einwohner der Küste haben gelernt, mit ihr zu leben. Schon über Jahrhunderten von Jahren kämpfen die Küstenbewohner mit Sturmfluten und Hochwasser.

Für den Bau des Sperrwerks waren 39 Deichbrüche an der deutschen Küste und die Mandränke 1962 (Hamburger-Sturmflut) ausschlaggebend. Aufgrund dessen mussten unbedingt Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden und daraufhin wurde ein Generalplan "Nordsee-Küstenschutz" vom Land Schleswig-Holstein aufgestellt. Dieser beinhaltet unter anderem eine Deicherhöhung, sowie eine Deichverstärkung und ein Sperrwerk an der Eidermündung. Um die entsprechende Deichhöhe zu erreichen, würde der Deich am Ende so schwer sein, dass der Küstenboden die Last nicht tragen könnte. Damit keine weitere Katastrophe über Schleswig-Holstein herein bricht, hat man sich zusätzlich für den Bau eines Sperrwerkes ausgesprochen, anstatt nur die Deiche zu verstärken und zu erhöhen.

Dieses Sperrwerk bekam den entsprechenden Namen "Eidersperrwerk" und wurde im Jahr 1973 als das Jahrhundertbauwerk eingeweiht. Die Einmündung der Eider ist fünf Kilometer breit und würde, ohne Sicherheitsmaßnahme, eine Menge an Nordseewasser ins Landesinnere lassen. Die Hauptaufgabe des Eidersperrwerkes ist es also, die Nordsee davon abzuhalten, ungehindert das Land zu überfluten.

Hinter dem Eidersperrwerk hat man sich "eigene Gezeiten" erschaffen, um das Hinterland zu schützen. Das Sielbauwerk besteht aus zwei Reihen mit jeweils fünf Sieltoren, als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Dazwischen befindet sich der Autotunnel. Die Sieltore können geöffnet und geschlossen werden. Bei starken Regen bleiben die Tore zu, um eine Überschwemmung zu vermeiden. Jetzt kann die Eider im Flussbett das Regenwasser sammeln und bei der nächsten Ebbe bei geöffneten Toren, wieder hinaus ins Meer abgeben.

Das Herzstück des Sperrwerks befindet sich unter dem Tunnel, einige Meter unterhalb des Wasserspiegels. Die Maschinenanlage ist für die Funktion des gesamten Eidersperrwerkes verantwortlich. Sie ist ausreichend geschützt und wird regelmäßig gewartet und kontrolliert. Das Schlimmste wäre ein Wassereinbruch. Bislang konnte die Anlage jedoch 70 bis 80 mittelstarke bis starke Sturmfluten unbeschadet überstehen.

Bei einer Sturmflut ist die oberste Priorität, die Schleusen zu schließen. Sollte mal der Strom, das Netz oder das Notstromaggregat ausfallen, dann lassen sie sich manuell schließen. Die Hydraulikhähne müssen aufgedreht werden und durch das Eigengewicht von 250 Tonnen schließen sich die Schleusentore fast von allein. Der Kommandostand ist im Turm des Eidersperrwerks untergebracht. Von hier aus wird alles überwacht, gesteuert und kontrolliert.

Um die Notwendigkeit und Funktionalität zu veranschaulichen, steht im Multimar Wattforum in Tönning ein Modell, welches Kinder und Erwachsene austesten dürfen. Mit Knöpfen werden die Schleusen des Eidersperrwerkes geöffnet und wieder geschlossen. Was passiert, wenn man die Schleusentore nicht rechtzeitig schließt oder sie gar nicht zusperrt, sehen Sie im Modell. Dann läuft Wasser über und selbst die Deiche halten die Wassermassen nicht mehr auf und alles ertrinkt in den Fluten.

Somit sichert das Eidersperrwerk das Innenland und die Leute, die es bewohnen. Die Eider trennt Dithmarschen und Nordfriesland voneinander. Durch das Eidersperrwerk werden die beiden Landeskreise miteinander verbunden. Einst konnten sich die Dithmarscher und die Nordfriesen nicht leiden, doch heute arbeiten sie eng zusammen.

Durch den Autotunnel, der durch das Eidersperrwerk führt, ist die Verkehrsanbindung deutlich komfortabler geworden. Schnell ist man in Büsum, in Husum oder in St. Peter-Ording, dank Autotunnel. Das Eidersperrwerk nimmt den Schiffen, wie beispielsweise Krabbenkutter oder Segelyachten, die freie Zufahrt zur Nordsee bzw. zur Eider. Trotzdem könne die Wasserfahrzeuge jederzeit das Eidersperrwerk passieren. Per Funk benachrichtigen sie die Brücke und werden dann durchgeschleust. Die Ampelanlage für die Autofahrer schaltet dann Rot und die Autobrücke wird hochgefahren, sodass die Schiffe die Schleusen passieren können. Schiffe haben vor den Autos immer Vorfahrt.

Die Besucher können auf dem Eidersperrwerk entlang spazieren und die Schleusendurchfahrt beobachten. Es ist sehr interessant, wenn sich die Schleusentore öffnen, die Schiffe hindurch fahren und anschließend wieder das Wasser aussperren.

Mehrmals am Tag fährt, neben anderen Schiffen, die Adler 2 durch das Sperrwerk. Sie hat viele Touristen und Interessierte mit an Bord, die sich eine Seetierfangfahrt nicht entgehen lassen wollen. Nebenbei erfahren sie von einem Nationalpark-Ranger mehr über die Umgebung und die besonderen Lebensumstände im Wattenmeer. Die Tour startet entweder von Tönning zum Eidersperrwerk oder führt vom Eidersperrwerk nach Tönning. Die Reise geht vorbei an Sandbänken, auf denen Robben zu finden sind, durch ein sehr schmales Fahrwasser. Die Einmündung der Eider sieht zwar breit aus, hat jedoch nur eine schmale Wasserstraße, auch Deltafeld genannt. Die anderen Bereiche sind sehr flach und es herrscht Auflaufgefahr.

Neben den Touristen zieht es auch viele Einheimische ans Eidersperrwerk, um dort ihr Fischbrötchen vom Fischbistro "Aussichtspavillon" zu genießen. Das klassische Fischbrötchen schmeckt den Norddeutschen noch viel besser, wenn sie es direkt am Meer verzehren. Das Ambiente könnte für den typisch Norddeutschen nicht besser sein! Das Möwengeschrei ist Musik in den Ohren und das Rauschen der Fluten ein Gedicht. Dazu der herzhafte Geschmack von Fisch und es könnte nicht romantischer sein!

Das Land links und rechts der Eiderabdämmung sind ehemalige Wattflächen und Salzwiesen, die nun eingedeicht sind. Auch bekannt unter dem Namen Katinger Watt. Das Katinger Watt liegt hinter der Eiderabdämmung und steht unter dem NABU Naturschutz. Diese Flächen bieten vielen Tieren einen Rückzugsort und sie können hier ungestört rasten und brüten. Viele Vogelschwärme ziehen zweimal im Jahr über das Weltnaturerbe, zu dem auch das Katinger Watt gehört. Die anderen Bereiche bewohnen überwiegend Rinder und Schafe, die für die Deichpflege sehr nützlich sind. In direkter Nähe des Sperrwerks befindet sich das NABU Naturzentrum und ist eine Anlaufstelle, für Informationsaustausch und eine Sammelstelle für viele Exkursionen.

Nach der Fertigstellung 1973 zieht das eindrucksvolle Sielbauwerk jedes Jahr tausende von Besuchern an, die das prächtige Küstenschutzwerk bestaunen. Der Tourismusort hat sogar eine Liebesschloss-Kette. An ihr hängen mehrere Schlösser, deren Schlüssel die Nordsee bereits verschlungen hat.

beliebt für Liebesschlösser

Das Eidersperrwerk befindet sich hier:

Eidersperrwerk

25764 Wesselburenerkoog

Ein Biss in das leckere Fischbrötchen am Eidersperrwerk loht sich. Genießen Sie Ihren Nordseeurlaub bei uns auf der Halbinsel Eiderstedt. Die passenden Unterkünfte finden Sie bei uns auf der Homepage app-spo.de. Wir führen Ferienhäuser und Ferienwohnungen direkt in St. Peter-Ording und auf ganz Eiderstedt. Für Ihren Urlaub stehen wir Ihnen auch persönlich unter der Rufnummer (+49) 0 4863 4191 zur Seite! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Appartements-SPO-Team